Schubladendenken

09.07.2025

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Jürgen Damen

Pfarrbriefservice.de

Am Einfachsten ist es, wenn die Fronten geklärt sind: Das sind die Rechten und das die Linken, das sind die Progressiven und das die Konservativen, das sind die Guten und das sind die Bösen. Das ist ebenso einfach wie verhängnisvoll.

Ich erinnere mich an die Worte von den „Schurkenstaaten“ und der „Achse des Bösen“, mit denen eine Politik gemacht wurde, die im Letzten nur zerstört hat.

Im Privaten ist solches Denken nicht weniger üblich: „Was willst du denn mit dem?“ – „Die habe ich abgeschrieben.“ - „Die da drüben kannst du vergessen.“ Man nennt das „Schubladendenken“.

Ganz passend, wenn ich an meine Schubladen denke: Manchmal entdecke ich darin etwas, das vor langer Zeit aus Ordnungsgründen dort gelandet ist und völlig aus meiner Erinnerung verschwunden war. Plötzlich finde ich es und kann es gut gebrauchen.

Falsch einsortiert – bei Menschen kann das fatale Folgen haben.

Christoph Seidl