Pfingstnovene 4 2022
30.05.2025

Pfingstvers 3
Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not.
Wenn Gott mir doch nur eine Antwort geben würde, auf eine einzige meiner Fragen geben würde. Wenn er mir doch nur sagen würde, was er sich für mein Leben ausgedacht hat. Wenn er doch nur ein einziges Wort für mich hätte, das mich weiterführt...
Wie oft erhoffen wir uns von Gott Worte für unser Leben und wie oft schweigt Gott? Gerade in solchen Situationen in unserem Leben wo wir ihn am meisten brauchen. Gerade dann hören wir nichts von ihm und manchmal ist das Schweigen Gottes unerträglich. Manche scheitern Menschen gerade wegen dieses Schweigens in ihrem Glaubensleben. Hat Gott mich vergessen? Oder gibt es Gott überhaupt. Ähnliche Fragen stellt sich Hiob in seiner größten Not.
Zu denken, dass Gott jedes Mal mit uns spricht, so wie in den sentimentalen Filmen Don Camilo. Dies zu erhoffen oder sogar zu erwarten ist ein großer Irrtum. Gott ist kein Taschenspieler - Gott, den wir herausziehen könnten, wann immer es uns beliebt. Er ist nicht unserem Willen verfügbar. Wie klein wäre dieser Gott? Es ist und bleibt ein Geschenk und Gnade ihn zu erfahren.
Es könnte ja sein, dass gerade dieses Warten, dieses geduldige Aushalten dieser Stille und Leere, das Besondere ist. Dies auszuhalten, kann uns zum Wesentlichen führen, uns in eine innere Haltung der Sehnsucht bringen. In dieser Leere aufmerksam werden für diesen unbeschreiblichen Gott. Vielleicht führt er uns ja auch zum Handeln aus der Not heraus, selbst anzugreifen und zu Hand anzulegen, Worte des Lebens auszusprechen, Blicke der Liebe auszusenden und so den Geist Gottes wirken zu lassen.
Unser Herz und unseres Herzens Ohr auszurichten auf diesen Geist Gottes. Ihn vielfältig wahrzunehmen.
Er erfreut unser Herz und unseren Sinn.
"Da kam der Herr, trat zu ihm heran und rief wie die vorige Male: Samuel, Samuel! Und Samuel antwortete: Rede, Herr, dein Diener Hört." 1 Sam.3,10