Pfingstnovene 2 2022

28.05.2025

Bild zum Geistlichen Word

Manfred Rütsche

privat; Weiterverwendung nicht gestattet

Pfingstvers (1)

Komm herab, o Heiliger Geist, der die finstre Nacht zerreißt, strahle Licht in diese Welt.

Eine Taube im Strahlenkranz an der Deckenkuppel einer Kirche. Normalerweise ist eine Taube nicht starr auf einem erhöhten Punkt fixiert. Das Wesen der Taube besteht darin, zu fliegen, sich zu bewegen. Sie kann überall hinkommen, kann Botschaften übermitteln, Menschen miteinander verbinden. So wird die Taube zu einem Symbol des Friedens. Auch der Heilige Geist will Frieden unter den Menschen schaffen.

Wenn wir den Geist aber im Strahlenkranz glorifizierten und ihn ansonsten weit oben lassen, fernab von unserem Alltag, dann wird diese friedensstiftende Kraft nicht wirksam werden. Der Geist muss zu uns Menschen kommen, muss bei uns tätig werden –

Wir müssen bereit sein, ihn wirken zu lassen...
wir müssen ihn zu uns einladen und ihn bitten, unsere dunkle Welt voller Streit, Krieg und Unfrieden heller zu machen.

In der Antike galt die Taube als Verkörperung weiblicher Eigenschaften. „Mein Täubchen“ – ist ein Kosename für Frauen. In der Antike war die Taube ein Symbol der Liebe. Sie war der griechischen Liebesgöttin Aphrodite und er römischen Liebesgöttin Venus zugeordnet. Und in der christlichen Ikonographie ist sie Maria zugeordnet, als Liebeskraft und Geistkraft Gottes.

In der Noah-Geschichte wird die Taube zum Symbol der göttlichen Liebe und der Versöhnung mit Gott, Symbol des Friedens zwischen Gott und den Menschen.   (Karin Lindermayr)

Der Hl. Geist, ganz oben an der Decke der Kirche in einem leuchtenden Strahlenkranz, er schaut auf uns:
Ja, komm herab und schenke uns Einsicht und Weisheit, jetzt in der Krise das Richtige zu tun. Zerreiß die finstere Nacht der Trauer um die Toten und die Nacht all unserer Sorgen und Existenzängste. Und strahle ein Licht der Hoffnung in die Welt, dass aus dem Innehalten ein veränderter Neuanfang möglich wird. (Siegfried Jahn)

 

Mögliche Bibelstelle(n) für die eigene Meditation:

Genenis 8,6-12, hier 8,11f
„(...) Gegen Abend kam die Taube zu ihm zurück, und siehe da: In ihrem Schnabel hatte sie einen frischen Olivenzweig. Jetzt wusste Noah, dass nur noch wenig Wasser auf der Erde stand. Er wartete weitere sieben Tage und ließ die Taube noch einmal hinaus. Nun kehrte sie nicht mehr zu ihm zurück.“

Markus 1,9-11
„In jenen Tagen kam Jesus aus Nazareth in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.“

Johannes 14, 16-21.26
„Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch. Nur noch kurze Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und weil auch ihr leben werdet. An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. (...) Der Beistand (...), der heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“

 

 

Stefan Ehrhard

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