Advent - Mit den Schafen nach Bethlehem

16.12.2025

Bild zum Geistlichen Word

Tobias Demel

ebendort

Das Land, das ich zu Fuß durchstreife ist sehr bergig und beschwerlich. Felsen und Hügel und nur wenige Grünflächen. Zum Glück führt mein Weg begab in Richtung Bethlehem. Ein beschwerlicher Weg und doch beeindruckend. Wer sensibel ist, kann spüren wie seine Umgebung sich widerspiegelt in seinen Gefühlen und Gedanken. Man könnte meinen, eins zu werden mit der Natur. Die Menschen hier kennen es nicht anders. Hin und wieder sehe ich eine Schafherde, die in aller Ruhe grast und auch im wenigen Grün ihr Futter findet. Es ist nicht leicht, alle Schafe im Blick zu haben. Das Eine ist weiter entfernt als das Andere, da kann schon mal Eines aus dem Blick geraten. Es braucht einen geübten Blick für die gesamte Herde. Früher war die Vieh- und Schafzucht eine der wichtigsten Quellen für Nahrung und Rohstoffe.

Aber es ist auch das Symboltier in der Bibel. Wir dürfen also gerne tiefer blicken. 

„Das Schaf ist unser ältestes Haustier. Es begleitet und versorgt uns seit wahrscheinlich 10.000 Jahren. Es liefert uns Fleisch, Milch, Wolle und Felle, zudem pflegt es unsere Weiden und erhält so viele Landschaften im ursprünglichen Bild.

Das Schaf und der Mensch, ein Geben und Nehmen. Eine Symbiose in Gottes Schöpfung, die aber auch sensibel ist. Die schnell aus den Gleichgewicht gerät und in einer Ausbeutung der Schöpfung endet, wenn wir dem Schaf als Nutztier nicht genügend Achtung schenken.

An Weihnachten möchte Gott in unsere Welt kommen. Jesus wird in diese göttliche Schöpfung hinein geboren. Er ist Teil dieser göttlichen Schöpfung. So könnte man auch sagen: mit Weihnachten wird das Profane unbedeutend in dieser Welt und das Heilige wirkt in allen Dingen und möchte die Geschicke lenken.

Suchen und entdecken wir doch dieses Heilige in unserer Schöpfung und versuchen wir mit diesem Heiligen respektvoll und wertschätzend umzugehen, damit wir unserem Auftrag als Ebenbild und Stellvertreter Gottes auf dieser Erde gerechter werden.“

 

 

Susanne Kaupe / Manfred Rütsche

privat