Advent - Der Weg durch die Wüste
09.12.2025
ebendort
Von Nazareth aus mache ich mich wieder auf den Weg. Wenn ich nach Bethlehem gehen möchte, muss ich den Weg über die große Stadt Jerusalem machen. Doch zuerst führt mich mein Weg durch steinige und felsige Wüstenlandschaft. Ein anstrengender Weg, bergauf, unwirtlich und beschwerlich. Es führt kein Weg vorbei. Während ich so gehe, gehen mir Erlebnisse und Begegnungen meines Lebens durch den Kopf.
Was ist nicht alles schon Wüste in meinem Leben? Was ist nicht alles schon im wahrsten Sinn des Wortes vertrocknet - in meinen Beziehungen, in meiner Familie und auch in mir selbst. Das macht mich traurig und beklommen. Meine Füße werden umso schwerer, je mehr ich mich an Vieles erinnere, das ich zurücklassen musste.
Welchen Weg werde ich weitergehen? ich erinnere mich an eine sehr tröstende Bibelstelle.
Sie ist aus dem Jesajabuch im 40. Kapitel.
Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Redet Jerusalem zu Herzen und verkündet der Stadt, dass ihr Frondienst zu Ende geht, dass ihre Schuld beglichen ist; denn sie hat die volle Strafe erlitten von der Hand des Herrn für all ihre Sünden.
Eine Stimme ruft: Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Straße für unseren Gott!
Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben.Dann offenbart sich die Herrlichkeit des Herrn, alle Sterblichen werden sie sehen. Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen.
Als wäre diese Stelle ganz für mich geschrieben worden. Ich atme durch und kann gestärkt weitergehen. Da gibt es einen, der auch mir den Weg ebnet.
privat